Der Schlingentisch bringt Entlastung und fördert die Beweglichkeit
Der Schlingentisch ist ein Hilfsmittel in der Physiotherapie, das eine angenehme Entlastung und Dehnung von schmerzenden Gelenken und/oder Muskeln herbeiführt.
Während der Patient bequem auf einer Liege ruht, werden seine betroffenen Körperpartien mithilfe verschiedenartiger Schlingen entlastet und gleichzeitig sanft auseinandergezogen, weshalb auch von Extensionstherapie die Rede ist.
So erfährt die oder der Behandelte eine wohltuende Schwerelosigkeit, ähnlich wie unter Wasser, die schmerzfreie Bewegungen erlaubt.
Generell besteht das Behandlungsziel darin, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit auf lange Sicht zu verbessern beziehungsweise wieder herzustellen.
Bei welchen Beschwerden hilft der Schlingentisch?
Die Schlingentischtherapie erzielt bei diversen orthopädischen Diagnosen sehr gute Erfolge.
Es ist sinnvoll, den Schlingentisch mit anderen Behandlungen wie der Wärmetherapie oder der manuellen Therapie zu kombinieren.
Zum Anwendungsgebiet zählen vor allem:
- Hexenschuss (auch Lumbago oder akute Lumbalgie genannt)
- Wirbelsäulenbeschwerden
- Morbus Scheuermann, Morbus Bechterew, Morbus Reiter
- Funktions- und Bewegungseinschränkungen von Gelenken
- Hüftgelenksprobleme
- Rückenschmerzen
- Schulterschmerzen
- Bandscheibenvorfall
- Lähmungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Nachbehandlung nach Knie- und Schulteroperationen
Wie genau läuft die Behandlung auf dem Schlingentisch ab?
Die Therapie am Schlingentisch ist sehr flexibel und richtet sich nach den Beschwerden des jeweiligen Patienten.
Welche Schlingen der Therapeut zur Behandlung nutzt – zur Auswahl stehen etwa offene Schlaufen, breite Gurte, Manschetten oder auch Flaschenzüge, die an einem Drahtgitter oberhalb der Liege befestigt sind – und wie genau die Extensionstherapie durchgeführt wird, richtet sich ganz nach der individuellen Diagnose und dem Therapieziel des Patienten.
Durch diverse Veränderungen des Aufhängpunktes, der Zuganwendung sowie Aufhängtechniken werden verschiedene Behandlungsziele erreicht.
Es ist möglich, das Becken, die Beine, Arme oder auch den Kopf in eine Schlinge zu legen, um die größtmögliche Entlastung für den Patienten zu finden.
Die Aufhängung kombiniert mit einem leichten, vorsichtigen Zug entspannt und vorhandene Schmerzen lassen nach.
Noch viel wichtiger ist es, dass Patienten durch die erzeugte Schwerelosigkeit Bewegungen ausführen können, die vorher nur noch unter Schmerzen oder gar nicht mehr möglich waren.
Ein Beispiel für die Behandlung am Schlingentisch: Bandscheibenvorfälle
Ein gutes Beispiel, um die Wirkung der Schlingentischtherapie zu veranschaulichen, ist die Behandlung von akuten Bandscheibenvorfällen im Lendenwirbelsäulenbereich: Mithilfe der Becken-Bein-Aufhängung am Schlingentisch übt der Therapeut vorsichtig Zug auf die gequetschte Bandscheibe aus.
Der Zug wird in kleinen, rhythmischen Wechseln verstärkt und wieder abgeschwächt.
Das fördert den Abtransport der Flüssigkeit, die sich durch die Reizung und Entzündung im Bandscheibenbereich gebildet hat.
Ist der Patient nahezu schmerzfrei, folgt eine Behandlung mittels einer anderen Aufhängung am Schlingentisch, um die Schonhaltung abzubauen und die Muskulatur wieder anzuregen.